Mittwoch, 5. Dezember 2007

N-996DM

Das Bild im Header habe ich selbst geschossen. Es zeigt die DC-6B der Flying Bulls, der in Salzburg stationierten Flugzeugflotte des Riesenkonzerns Red Bull. Die wunderschöne Maschine hat Zürich schon einige Male angeflogen und hat einen interessanten Lebenslauf.

Gebaut wurde sie im Jahr 1958. Noch im selben Jahr wurde sie an die jugoslawische Staats-Airline JAT ausgeliefert. Staatschef Marschall Josip Broz Tito ließ sie zu einem Luxusflugzeug für sich und seine illustren Gäste umbauen. 1975 hatte dieser von der Maschine die Schnauze voll und verkaufte sie an den Staatschef von Zambia, Kenneth Kaunda. Auch dieser nutzte sie als VIP-Flugzeug. Als die Düsenflugzeuge in Afrika Einzug hielten, verlor auch Kaunda die Freude an der DC-6, wonach sie auf dem Vorfeld des Flughafens Lusaka vor sich hin vegetierte. Sollte dies das Ende des Flugzeuges sein? Natürlich nicht. Die Maschine wurde von Chris Schutte, welcher in Namibia ein kleines Luftfahrtunternehmen betrieb, wieder entdeckt. Dieser kaufte die DC-6 mit der Absicht, sie als Ersatzteillager für seine DC-4 zu nutzen. Als er jedoch erfuhr, dass die DC-6 eine Schwestermaschine hatte, die unmittelbar nach "unserer" vom Stapel lief, und diese zwei Flugzeuge die letzten ihres Typs waren, die erzeugt wurden, kaufte er beide und restaurierte sie. Bis 1999 waren die beiden Flugzeuge dann in Schuttes Unternehmen im Einsatz: Rundflüge über Westafrika, Ausflüge zu den Victoria-Fällen, Promotionsflüge mit der Miss Universum und ähnliches mehr waren nun ihre Aufgaben. 1999 kamen die Unruhen an der Grenze zu Angola auf, was dem Rundflugbusiness das Genick brach. Schutte musste seine Maschinen verkaufen. Im März 2000 entdeckte Sigi Angerer, Chefpilot der Flying Bulls, in einem Luftfahrtmagazin, dass in Afrika eine DC-6 zu kaufen sei. Angerer schaltete schnell, und schon zwei Tage später standen er und der Flying Bulls-Geschäftsführer gemeinsam mit Chris Schutte am Flugfeld von Windhoek, um einen Vorvertrag aufzusetzen.
Am 7. Juli 2000 hob die Maschine in Windhoek ab, an Bord Sigi Angerer, zwei erfahrene Kapitäne der South African Airways, ein Filmteam, der Flugingenieur von Schuttes Flugunternehmen, jede Menge Ersatzeile und viel Öl zum Nachfüllen. Der Flug nach Salzburg über vier Teilstrecken dauerte knapp 28 Stunden und verlief reibungslos.

2002 begann die Restauration des Flugzeuges, welche bis 2004 dauerte. Es erhielt ein komplett neues, luxuriöses Interieur – bei weitestgehender Erhaltung des historischen Gesamteindrucks –, vier neue Motoren und eine moderne Bordelektronik. Das Flugzeug wurde während der extrem aufwändigen Restaurierungsarbeit komplett in seine Einzelteile zerlegt und wieder zusammengebaut. Der ursprüngliche Zustand der Maschine ließ das Arbeitspensum erheblich größer ausfallen, als zuerst angenommen. Doch es gab ein Happy End – nicht nur der Erstflug sondern auch das einhellige Urteil der Experten beweist: Dieses Flugzeug ist jetzt besser, als es neu je sein konnte.

Hallo?!?

Wo ist denn bitte die Stunde geblieben, welche ich heute auf unerklärliche Weise verloren hatte? Ich stand morgens auf - wie immer. Ich fuhr zum Bahnhof und mit dem Zug nach Zürich - wie immer. Ich begab mich am Institut in den Hörsaal - wie immer. Der Dozent betritt den Saal mit den Worten: "Gut, machen wir weiter" - nicht wie immer. Ich grübelte. Hatte ich etwas verpasst? Erst mein Blick auf die Uhr liess mich aufschrecken: Es war bereits 11:20 Uhr. Ich war eine ganze Stunde zu spät. Und keiner hat's gemerkt. Nicht einmal ich.

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